Donnerstag, 7. Februar 2019

4 Altstadtmärkte - Teil 1: der Weinmarkt

Nürnberg hat einen Obstmarkt, auf dem es kein Obst zu kaufen gibt, einen Kornmarkt, wo natürlich längst kein Korn mehr feilgeboten wird, einen Trödelmarkt ohne Trödel und auch einen Weinmarkt, der auf offener Straße keinen Wein bietet.

Das vom Bürger allzu geliebte Essen und Trinken kommt allerdings selbstverständlich nicht zu kurz.
Das meiste muss der Hauptmarkt schultern. Ist ein HAUPTmarkt zwar ein Platz, der Versammlungen aller Art Platz bieten soll, litaneien die dort standbesitzenden Bauern in einer notorischen Umkehrung der eigentlichen Logik, dass sie so oft wegen Veranstaltungen weichen müssen, anstatt dem Namen des Obstmarktes direkt hinter Frauenkirche alle Ehre zu machen.

Plunder- und Tandstände verengen bzw. verstopfen regelmäßig die Museumsbrücke, was auch die Sicht auf die Pegnitz versperrt, ein Schicksal dass die engere Fleischbrücke teilt, wenn sich zuweilen Schlürf- und Fressbuden gehobener Art analog einer Zeltnomadenstadt dort breitmachen.

Weinmarkt, Kornmarkt. Trödelmarkt und Obstmarkt führen auf unterschiedlich schlechtgenutzte Art hingegen ein Schattendasein.

Der Weinmarkt war bisher kein echter Platz, sondern eine Etappe für Autofahrer, die vom Neutor oder Hallertor aus über Karlstraße oder Irrerstraße den einzigen nordwestlichen Schleichweg durch die Innenstadt via Sebalder Platz/Bergstraße/Obere Schmiedsgasse zur Theresienstraße nutzten. Eine Aufenthaltsqualität war trotz historischem Fachwerk- und Sandstein-Ambiente durch die Bauweise des Platzes nicht vorhanden.

Immerhin hat die Stadt kürzlich eine Bürgerbeteiliung ins Leben gerufen, um den Platz umzugestalten. Verehrsberuhigung, Parkplatzabbau und mehr Aufenthaltsqualität sind die Stichworte. Das Ergebnis des Beschlossenen sieht man hier.


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Blick vom Hof der Sebalduskirche auf das Ostende des Weinmarktes




und der umgekehrte Blick




Südostseite - das Gebäudensemble funktionierte eine Weile als Interims-Rathaus

Ansicht an der Winklerstraße - das goldene Stadtwappen ist gut zu erkennen

in der südlichen Nische des Weinmarktes: Das Essigbrätlein
Die Stelle vor dem "Essigbrätlein" ist eigentlich das Nordende des Schmalzgäßchens, das durch den engen Schlitz linkerhand zur Schustergasse führt

Karlstraße - Richtung Spielzeugmuseum

Gegenrichtung

Nordseite 


dazwischen: ein Weg hoch zur Füll







Aufgang zur Albrecht-Dürer-Straße

von oben aus gesehen


Kein Platz ohne eine grässliche Bausünde (Südseite - zwischen Karlstraße und Weißgerbergasse: Berufsgenossenschaftsbau)

Die Stirnseite 




Weißgerbergasse an der Südwestseite

Gegenrichtung

Nordwestseite des Weinmarktes







zur Irrerstraße

Offiziell noch Weinmarkt, aber schon weit in der Irrerstraße

links Weißgerbergasse - rechts Irrerstraße