Dienstag, 5. November 2019

Der Frauentorgraben

Mit dem Bau der U-Bahn-Linie 2 und dem damit einhergehenden Bau der U-Bahn-Station Opernhaus hat nur die Nordseite des Frauentorgrabens gewonnen. Sie ergab eine Renaissance für die Stadtmauer und den Graben an dieser Stelle. Die halboffene U-Bahn-Station Opernhaus ist sehr gelungen.

Vom Opernhaus, dem Sigmund-Schuckert-Haus, dem dazwischenliegenden Richard-Wagner-Platz und dem ehemaligen Deutschen Hof" abgesehen, stehen auf der Südseite nur abrisswürdige und zum Teil heruntergekommene Gebäude an einer der städtischen Hauptachsen zwischen und Plärrer und Bahnhof. Der Frauentorgraben als Verbindung der zwei wichtigsten Plätze der Stadt könnte ein prächtiger Boulevard - auch in der Verlängerung der Fürther Straße - sein, ist aber nur eine seelenlose Zeile, an denen sich zumeist nur Autos entlangquälen.

Bahnhofsplatz
Die Stadtmauer
Opernhaus
AOK
Plärrer

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Das ERGO-Hochhaus ist schon gleich neben dem Bahnhofsplatz der erste Schlag ins Gesicht. es entstand Anfang der 60er-Jahre als Viktoria-Hochhaus anstelle ...

... des vormaligen kriegszerstörten Hotels "Württemberger Hof" 

es geht so stillos weiter

und wird erstmal nicht besser

gegenüber ist nur die Stadtmauer

Das neuere Maritim Hotel ist noch das Erträglichste in diesem Abschnitt - und das will was heißen


Der Pseudo-Sandsteinbau an der Tafelhofstraße ist jedenfalls auch kein Schmuckstück

hier gibt es eine Fußgänger-/Radunterführung, um über das Sterntor in die Stadt zu gelangen




Dann kommen erstmals bessere Bauten

Das Sigmund-Schuckert-Haus ist nicht so alt, wie man vermuten könnte. Es ist ein Haus aus der Nazizeit (errichtet 1937-1940), das ein wertvolleres Gebäude ersetzt hat

Seitenansicht am Richard-Wagner-Platz

auch gegenüber ist mit dem Sterntorparkhaus nicht alles die wahre Pracht

Das Opernhaus ist gewiss die Perle des Frauentorgrabens - durch den Richard-Wagner-Platz und den "Deutschen Hof" immerhin in einem verhältnismäßig würdigen Rahmen. aber man hätte es baulich besser in Szene setzen können

die Seitenfront ist sehr nah an der Straße

Gegenüber immer Mauer und Graben - hier ragt der Altbau der Germanischen Nationalmuseums hervor - davor die nachwievor leerstehende Tuchbräu-Gastwirtschaft

und vor allem der U-Bahnhof Opernhaus

Brücke zum Kartäusertor

An der Ecke Lessingstraße: Der kürzlich vom Hotel zum Bürogebäude umgebauten "Deutsche Hof" - erbaut 1913

Das östliche Anschlussgebäude ist das alte Arbeitsamt - es steht kurz vor dem Abriss


Das ist der Plan 
(Quelle: SRAP Sedlak Rissland Architekten, Nürnberg)


ab der Weidenkellerstraße mit einem U-Bahnaufgang ist mehr Leben im Erdgeschoss festzustellen - aber die Häuser sind wieder schrecklich


ewige Baulücke an der Ecke Essenweinstraße


Ecke Zeltnerstraße: verhältnismäßig attraktiv durch die Fenster - aber kein attraktives Geschäft im Erdgeschoss

gegenüber: Färbertor und Färberstraße

Kiosk am Färbertor

das alte AOK-Gebäude aus den 70ern, das statt dem Kulturverein errichtet wurde, ist zwar gottseidank Geschichte

besonders schlimm war der westliche Anbau 

der Nachfolgebau ist aber leider Stangenware nach aktuellem Dauermuster

und statt dem Nebenbau steht da jetzt ein "Premier Inn"

die bunten Streben ein Stück weiter östlich helfen auch nicht viel über den Gesamteindruck des Hauses hinweg

gegenüber immer noch Mauer und Zwinger - aber kaum noch Graben

Jakobstor

dann noch ein völlig unpassendes 50er-Jahre-Haus in orange

Hausnummer 73: Zum Ende am Plärrer steht noch eines der wenigen Highlights. Im alten Ka-Li-Kino ist schon länger das Figurentheater "Salz-Pfeffer" beheimatet - Baujahr 1904

um die Ecke in der Steinbühler Straße