Samstag, 27. Juli 2019

Die ehemalige Oberpostdirektion

Ein Abriss des Telekomgebäudes, also der ehemaligen Oberpostdirektion am Nordrand des Rathenauplatzes, das Baureferent Daniel Ulrich so goldrichtig zu den fünf architektonischen "Todsünden" der Nürnberger Innenstadt gerechnet hat, ist leider nicht vorgesehen. Stattdessen sollte an dem unzeitgemäßen Betonklotz, der 25.000 qm Bürofläche hat, im Auftrag der Fürther P & P Gruppe Bayern, die es vor Jahren erworben hat, nur herumgedoktort werden. Eine Öffnung des flachen Teils sollte es werden: eine Ladenzeile und eine Kindertagesstätte und auch Wohnungen waren in Planung. Viel Hoffnung hatte man allerdings nicht reinstecken sollen. Das monumentale Haus gehört eigentlich abgerissen, um völlig neu an dieser exponierten Stelle angemessen planen zu können. Für die Weile; in der die AOK an Ihrem neuen Haus am Frauentorgraben baut, sind die Mitarbeiter der Krankenkasse in diesem Gebäude untergebracht.

Ende 2019 hat die evangelische Kirche das Ungetüm der  P & P Gruppe abgekauft und will ein neues Konzept erarbeiten, was den Wert der Immobilie noch weiter steigert. Geplant ist ein "Evangelischer Campus" für Nürnberg. Die Evangelische Hochschule Nürnberg und die Fachakademie für Sozialpädagogik der Rummelsberger Dienste und evtl. weitere kirchliche Dienststellen sollen dort gebündelt werden. Es gibt inzwischen einige Visualisierungen.

Seit Frühling 2022 findet eine zaghafte Entkernung des Gebäudes mit bisher absolutem Minimalaufwand. Würde das Tempo nicht gesteigert, wurde das Jahrzehnte dauern.


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Sicht vom Rathenauplatz / bzw. Beginn der Bayreuther Straße

1 Platz: (c) Carmody Groarke Ltd., London und Riehle+Assoziierte GmbH+Co. KG, Stuttgart

2. Platz: (c) Franz und Sue ZT GmbH, Wien mit EGKK Landschaftsarchitektur, Wien
3. Platz: (c) Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten + Stadtplaner Part GmbH, Nürnberg

Foto: super-future-collective.com

scheußliche kahle Betonfassade

südlicher Flachbau


die Skulptur hilft jetzt auch nicht mehr viel


Der Türbereich ist noch das Interessanteste






Tiefgarage an der flachen Südfront (Maxtorgraben)



Nordansicht an der Veillodterstraße/Stuckstraße

nördicher Flachbau


Juni 2022: sehr vorsichtige Arbeiten (nur) an der Bayreuther Straße

Entkernung über den Haupteingang

Juli 2022: auch das große Haus ist jetzt eingerüstet


sowie weitere Gebäudeteile

August 2022 an der Veillodterstraße