Samstag, 8. Februar 2020

Johann Wilhelm Spaeths Hinterlassenschaft

Johann Wilhelm Spaeth gründete im 19. Jahrhundert die erste Nürnberger Maschinenfabrik. Weil seine seit 1822 bestehende kleine Mechanikerwerkstatt in Wöhrd zu klein wurde, kaufte er 1825 am Dutzendteich, wo der Fischbach herausfließt, das damals dort gelegene Mühlhammerwerk und baute es bis 1835 zur "erste Bayerische Maschinenfabrik" aus. Dort wurde die erste Lokomotive "Adler" für die erste die Ludwigseisenbahn aus englischen Bauteilen zusammengesetzt. Im Gegensatz zu seinem direkten Konkurrenten Cramer-Klett legte Spaeth keinen Wert auf Massenproduktion. Seine Firma wuchs nicht sehr. Seine familiären Nachfolger sorgten dennoch für einen zögerlichen Aufschwung. Der Standort der Fabrik kollidierte schließlich mit dem Bau des Reichsparteitagsgeländes, was den Niedergang von Spaeth und Co. einläutete. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Fabrikgelände weitestgehend zerstört. Nur ein paar Gebäude gibt es heute noch.

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An der Dutzendteichstraße steht die Fabrikantenvilla aus dem Jahr 1875
Erbaut wurde sie für Johannes Falk - Spaeths Schwiegersohn
1929 erwarb sie der Frankfurter Kaufmann Paul Simon und ließ es von Ludwig Ruff umbauen. 

Sie beherbergt das städtische Sportinternat "Haus der Athleten" und ist nicht allgemein zugänglich




Vorgarten


letztes altes noch vorhandenes Wrtschaftgebäude der Villa an der Nordseite

eine Menge moderner Anbauten wurden hinter der Villa errichtet

am Rande des heutigen Gartengeländes der Villa am Seminarweg steht ein Pavillon 

Neurenaissance mit klassizierenden Elementen


Die Hammerbacher'sche Villa auf der anderen Seite der Schultheißallee gehört ebenfalls zum Erbe

Hans Hammerbach war ein Schwiegersohn von Spaeth

die Vila stand kurz vor dem Verfall und wurde erst kürzlich gerettet

Die Villa besteht aus einem älteren Neurenaissancebau um 1860 und einem neobarocken Teil von 1911.


Schultheißallee


Rückseite


eines der noch sichtbaren Spaeth'schen Erzeugnisse am Hafen des Ludwigskanals bei Worzeldorf