Ein paar Eimer weiße Farbe, eine kleine Innenrenovierung, ein bisschen Kies vor der Türe und ein uninspirierender Name ist das Ergebnis der Maßnahmen zur Umnutzung des ehemaligen "Pit Stop" an der Fürther Straße. Die dreistellige Zahl in "Cube 600" bildet die gedankliche Brücke zum "Memorium Nürnberger Prozesse", dessen Saal 600 als Ort des Geschehens die Stadt nach dem Scheitern 2014 zum zweiten Mal so gerne zum Weltkulturerbe ernannt wissen will. Diesmal sollte man sich aber schon weniger dilettantisch anstellen.
Das Wort "Cube" hingegen ist eher peinlich. Zu sehr klingt es nach Nachäffen zum Beispiel des neuen "The Cube" am Berliner Hauptbahnhof. Zu wenig erinnert das Gebäude, das auch schon mal eine Tankstelle war, an einen Würfel. Bor dem Krieg war dort mal eine Gaststätte ansässig. Lange genug wurden Stimmen laut, dass der Vorplatz des Memoriums zu lange profan und schäbig genutzt wurde. Die jetzige Zwischenlösung ist eher fehlendem Geld geschuldet, als mangelnder Kreativität, weil so kann es auch nicht lange bleiben. Das Grundstück dahinter müsste ohnehin mit einbezogen werden.
Weiß angepinselt ist es nun eine zusätzliche Fläche für Sonder- und Wechsel-Ausstellungen des Memoriums, dem es im Hauptgebäude schon lange zu eng wurde. Wie lange diese Art der Nutzung andauern wird, bleibt unklar. Auch ein Bus-Parkplatz für Touristen aus aller Welt erscheint notwendig, ist aber an dieser Stelle natürlich ein optischer Schlag ins Gesicht, sozusagen vom Regen in die Traufe. Viele eher dürfte an der Stelle ein größeres Besucherzentrum entstehen.
Memorium Nürnberger Prozesse - Saal 600
Justizpalast
Montag, 24. Mai 2021
Cube 600 - eine neue Zwischennutzung
Ansicht von gegenüber an der Fürther Straße
im Grunde sieht es immer noch wie eine Tankstelle aus, oder wie eine ehemalige Freiwillige Feuerwehr
links im Hintergrund das Justizgebäude, das als Memorium dient
Seitenflügel des "Cube" an der Bärenschanzstraße
das ungenutzte Grundstück hinter dem Cube an der Kurve der Bärenschanzstraße
Der Vorzustand
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