Donnerstag, 23. April 2020

11 Martersäulen in Nürnberg

Martersäulen sind eigentlich Darstellungsformen des Leidenweges Christi. Aber sie waren oft auch Geleitsgrenzen. Zum Beispiel verlief im 18. Jahrhundert noch eine solche Grenze zwischen der Reichsstadt Nürnberg und dem Fürstentum Ansbach. Das "Geleitrecht" legte fest, bis wohin es der Stadt Nürnberg oblag, Kauffahrer und andere Reisende auf der Straße vor Überfällen und Ärger zu schützen, bzw. ab wann Ansbach dafür zuständig war. Dementsprechend gibt es an den alten Stadträndern noch 11 solche Säulen zu finden.

Am Südrand von Kraftshof (an der Kraftshofer Hauptstraße) steht eine alte Martersäule

genannt "Das Zigeunergrab"

den südlichen südlichen Dorfrand markiert dieses Ensemble:
eine Martersäule und vier Steinkreuze aus dem 15. Jahrhundert 


An der Hohen Marter im südlichen Schweinau steht eine dem Stadtteil den Namen gebende Martersäule (wohl 17. Jahrhundert) an der Südwestecke der Grünanlage



in der kleinen Grünanlage am südlichen Thumenberger Weg nahe der Flußstraße steht eine Martersäule von ca. 1500


Die Martersäule "Kunigundenmarter" oder "St. Kunles Marter", vermutlich um 1400 errichtet, 3.90 Meter hoch aus Sandstein zeigt die Kreuzigungsszene (Bucher Hauptstraße 43 = Westseite)



am Gründlacher Friedhof Kleingründlacher Straße Ecke Brucker Straße) steht nur noch ein Rest...

...von der "Wolfsmantel"-Marter

Die Martersäule (Aufsatz mit Kreuzigungsrelief) auf dem Hasenbuck direkt neben der Lutherkirche wurde 1942 von Julius Lincke neu errichtet 

Am Stadtrand von Erlenstegen steht ein Bauernhaus mit Nebengebäuden aus dem 18. Jahrhundert


dran klebt auch eine Martersäule - genannt die "Böhmische Grenze" - leider nur eine Kopie nach dem Vorbild vom Ende des 15. Jahrhunderts, 1990 restauriert



Pestmarter (moderne Kopie des Originals von 1518) an der Gabelung Marktäckerstraße Frauenthaler Weg nordöstlich von Wetzendorf


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Martersäule "Totenraststein" an der Prutzstraße Ecke Föhrenstraße im östlichen Mögeldorf 




vor dem August-Meyer-Heim an der Regensburger Straße