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Sonntag, 20. Februar 2022

Nürnbergs Straßenbahnpläne

Im Zuge des U-Baus wurde seit den 70er-Jahren konsequent das Straßenbahnnetz ausgedünnt. Aus zuschussrechtlichen Gründen mussten die Linien abgebaut werden, die als Parallelverkehr zu den U-Bahn-Linien nicht mehr erlebt waren. Die U-Bahn-Züge fassen mehr Passagiere und sind schneller als Straßenbahnen ohne eigenes Gleisbett  Auch fahren die U-Bahnen weiter als damaligen Endstation der alten Straßenbahnlinien lagen. So war/ist immerhin eine Verbesserung auf diesen vorhandenen Linien festzustellen. Man will ja auch die ohnehin schon nervöse Autofahrerlobby nicht belasten...

Immerhin ist die Talsohle im Straßenbahn-Abbau durchschritten und das Verkehrsmittel heute wieder geschätzt. Im Moment steht weniger der Wille der Verantwortlichen und Experten gegen den zügigeren Re-Ausbau, sondern fehlende Gelder - und dies ist leider nicht nur eine Frage der richtigen Verteilung. Erfreulich, dass keine weiteren U-Bahn-Wahnsinnsprojekte mehr anstehen, sondern nur noch zwei U-Haltestellen und ein paar nicht totzukriegende Überlegungen

An wenigen Stellen will man die alten Fehler nicht nur erkennen, sondern in gemessener Zeit beheben. 9 Linien werden dann spätestens 2030 bedient. Davon haben die Paare 6 und 12 sowie 8 und 10 die jeweils gleichen 2 Endhaltestellen, nehmen aber jeweils andere Strecken. Beide Paare bedienen dann je einmal die neue Altstadttrasse. 

Immerhin hat man schon einen Teil der neuen Strecke nach Erlangen verwirklicht, und in den kommenden Jahren wird eine Linie nach und durch Lichtenreuth führen (mit einer Weiterbau-Option bis zur Messe und zur neuen Bert-Brecht-Schule). Die sogenannte Campus-Linie über Wöhrd zur Peterskirche ist Zukunftsmusik, die eine Reaktivierung der Pirckheimer Straße einschließt. Ein Lückenschluss von Gibitzenhof bis Finkenbrunn kommt deutlich früher.

Die aktuellen 5 Linien:
Bild: Wikipedia


Der Plan bis 2030:
Linie 4:   Am Wegfeld/Buch <-> Plärrer <-> Gartenstadt
Linie 5:   Tiergarten <-> Hauptbahnhof <-> Gartenstadt
Linie 6:   Westfriedhof <--> Plärrer <-> Dokuzentrum 
Linie 7:   Berliner Platz/Stadtpark <-> Hauptbahnhof <-> Bauernfeindstraße
Linie 8:   Erlenstegen <-> Hauptbahnhof <-> Dokuzentrum
Linie 9:   Am Wegfeld/Buch <-> Stresemannplatz <- Peterskirche <-> Bauernfeindstraße
Linie 10: Erlenstegen <-> Altstadt Nord <-> Plärrer <-> Dokuzentrum
Linie 11:  Mögeldorf <-> Hauptbahnhof <-> Gibitzenhof
Linie 12: Westfriedhof <-> Altstadt Nord <-> Hauptbahnhof <-> Dokuzentrum

Vor wenigen Jahren neu gebauter Streckenabschnitt in der Pillenreutherstraße fur die Linie 5

die durch das Celtistunnel zum Hauptbahnhof führt

Ein geplanter Lückenschluss an der Minervastraße ...

... der die bisherige Straßenbahn-Endstation der Linie 4 in Gibitzenhof teilweise zu einer Durchgangshaltestelle macht - nur die neue Linie11 wird dann von Mögeldorf hier enden

die 4 fährt über den Finkenbrunn, wo die 5 vom Rangierbahnhof kommend in die Julius-Loßmann-Straße einbiegt. Beide Linien fahren dann weiter 

zur Worzeldorfer Straße - dort ist eine Weiterführung der Trasse über Langwasser Mitte bis ans Ende von Altenfurth an der Regenburger Straße immerhin angedacht

für einen Schnittpunkt mit dem S-Bahnhof Fischbach

Der Nordast der Linie 4 wurde bereits bis zur Endstation Wegfeld verlängert

Die frühere Endhaltestelle in Thon ist dafür verschwunden

An der aktuellen Endstation der 7 an der Tristanstraße wird tatsächlich bald weitergebaut

die frühere, nicht mehr befahrene Endhaltestelle an der Bayernstraße wird dann endgültig eingemottet

über den Südring geht es dann ins neue Stadtteil Lichtenreuth

Neben dem U-Bahnhof Bauernfeindstraße ist dann die neue Endstation, die es vor dem U-Bahnbau nach Langwasser schon mal gab

Bei einem unbefahrenen Stück am Berliner Platz soll in wenigen Jahren eine Reaktivierung erfolgen und die Linie 7 von Lichtenreuth bis dorthin führen. Die 7 endet bisher nördlicherseits am Hauptbahnhof

die Trasse entlang der Bayreuther Straße nach Ziegelstein wurde mit dem Bau der U-Bahn eingestellt und fast abgerissen

nur ein Ziegelsteinstraße liegen noch tote Schienen

die ehemalige Endhaltestelle der 3 ist jetzt ein Parkplatz

entlang der kleinen Seitenstraße an der Südseite des Maxplatzes lag bis vor einigen Jahren noch ein toter Schienenstrang

der leider nicht mehr daran ermahnen kann, dass es immer noch den Plan gibt, eine alte Trasse vom Hallertor ...

... über die Augustinerstraße ...

,,, und die Laufer Gasse ...

... bis zum Rathenauplatz wieder herzustellen. Das macht 2 neue Linien in Ost-West-Richtung möglich  Trotz höchster Rentabilität sträubt sich die Stadtführung und legte es erstmal in die untere Schublade, wo sie aber bald wieder herausgeholt werden sollen.

Weiter gibt es den Plan, eine sogenannten Campus-Linie zu entwickeln, die von Erlangen aus über den Friedrich-Ebert-Platz entlang der reaktivierten Pirckheimerstraße, wo noch Schienen liegen ...

... kurz vor dem Rathenauplatz in die Sulzbacher Straße einzubiegen ...

... dann am Stresemannplatz in die Bauvereinstraße abzubiegen

 vorbei an der TH ...

... über den Wöhrder Talübergang ...

... durch den Dürrenhoftunnel ...

... bis zur Peterskirche, wo die Trasse die aktuelle Linie 6 kreuzen würde ...

... dann am Platz der Opfer des Faschismus in die Wodanstraße einbiegen, um an deren Ende beim Südbad zusammen mit der 7 nach Lichtenreuth fahren würde
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nur ein paar Schienenreste erinnern in der Amberger Straße an eine ehemalige Linie...


... die dort zur Endhaltestellenschleife um den heutigen Park Hohe Marter führte

ein paar Schienenreste in der Südstadt in der Glockenhofstraße

inzwischen gibt es nur noch ein großes Straßenbahndepot an der Heinrich-Alfes-Straße in Gibitzenhof

Früher gab es weit mehr Straßenbahndepots und Werkstätten
In der früheren Hauptwerkstatt in Muggenhof zum Beispiel sind jetzt sanierte Luxuswohnungen, genannt Tramloft

.. zum ehemaligen Nebenwerk Schweinau - das dient heutzutage als Buswerkstatt

Das frühere Nebenwerk St. Peter ist heute das  Historischen Straßenbahndepot