Die Karolinenstraße ist eine der breitesten Einkaufstraßen im Fußgängerzonenviertel von St. Lorenz. Für den Autoverkehr gesperrt wurde sie erst Anfang der 80er-Jahre, als man im Zuge des U-Bahn-Baus durch die südliche Altstadt die ehemalige Straßenbahnlinie 1 abschaffte, die über die Königstraße an der Lorenzkirche in die Karolinenstraße einbog, um Richtung Weißer Turm zu fahren. So breit, wie die Straße war, durch die auch in beiden Richtungen Autos fuhren, so breit blieb sie natürlich auch als Fußgängerzone, flankiert von größeren und neueren Geschäftsgebäuden, auch dem damals neu gebauten Karstadt. Schon in früheren Jahrhunderten war sie eine repräsentative Geschäftsstraße, in der es sehr umtriebig zuging.
Ihr ganz alter Name "Am Fischbach" stammt tatsächlich vom Fischbach, den man heute hauptsächlich aus dem gleichnamigen Stadtteil kennt. Der Bach floss schon früher durch den Dutzendteich und dann zum Sterntor. Zweigeteilt floss er offen durch die Breite Gasse und die heutige Karolinenstraße, um am Weißen Turm sich wieder zu vereinigen. 1809 bekam die Karolinenstraße ihren heutigen Namen.
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Beginn der Karolinenstraße östlich des Hefnersplatzes bzw. der Färberstraße
Karolinenstraße 57: Prächtiges Wohn- und Geschäftshäuser im Neurenaissance-Stil an der Südwestecke
Karolinenstraße 55 im Jugendstil - beide denkmalgeschützt
mit Karolinenstraße 53 und 51 (l.)
an der Karolinenstraße 51 steht schon das vorletzte denkmalgeschützte geschützte Haus in der Straße -
das betrifft aber nur noch die Fassade von 1911
Blick nach Osten
das einzige ältere Haus (Karolinenstraße 46) an der Nordseite ist nicht denkmalgeschützt
Blick weiter entlang der Nordseite
Weite Sicht bis zur Lorenzkirche
Auf der Nordseite steht auch das wuchtige Breuninger-Bekleidungshaus -
Das Kloster der Karmeliten ("Frauenbrüder") war dort vom 13. bis zum 16. Jahrhundert beheimatet. Große Teile der Karmeliterkirche, die schon im 17. Jahrhundert in Salvatorkirche umgetauft wurde, hat man 1817 durch Postgebäude (von Thurn & Taxis, über königliche Post, Reichspost. Bundespost und Deutsche Post bis 2003) ersetzt bis 1905 wurde die Kirche restlos abgerissen.
Das Fernmeldeamt 1 war bis vor wenigen Jahrzehnten der direkte Vorgängerbau des Breuninger-Komplexes
östlich des Breuningers kommt man durch das Ebracher Gäßchen bis zur Adlerstraße
An der Südseite
Der gesamte Gebäudekomplex war ab den 70er-Jahren der "Grand Bazar", der bis zur Brunnengassee durch reicht und vor seinem Umbau damals untere anderem das Atlantik-Kino beherbergte, das mehrere Kinosäle betrieb. Das Luxushotel "Zum Strauß", wurde an dieser Stelle 1905 zu einem Kaufhaus umgebaut, das dann "Grand Bazar zum Strauß" genannt wurde. Nürnbergs erstes Kino, das "Noris Theater", entstand 1906 nur ein paar Meter weiter westlich, 1951 wurde der erste "Atlantik-Palast" gebaut.
östlich entlang dieses Komplexes führt die Krebsgasse nach Süden, die ein bisschen versetzt bis zum Kornmarkt reicht
Skulptur "Großes Totem"
an der Nordseite bestimmen im weiteren Verlauf nach Westen die Fassadenteile des Karstadt-Komplexes das Straßenbild. Sie wurden absichtlich sehr unterschiedlich gestaltet, um dem Altstadtcharakter einigermaßen gerecht zu werden
bevor die Wand blind wurde, also der Karstadt gebaut wurde, ging hier eine Gasse durch bis zur Adlerstraße
an Nordostende der Karolinenstraße steht das sogenannte Nassauer Haus
das wirklich letzte denkmalgeschützte Gebäude in dieser Straße
südlich gegenüber ist das "Duda"-Eck - das seinen heute kaum noch gebräuchlichen Spitznamen dem früheren Schuhgeschäft Duda verdankt, das 2000 geschlossen wurde. es war ein beliebter Treffpunkt für Verabredungen
Blick zurück in die Karolinenstraße
noch der Rest der Südseite
das Heidengäßchen führt zur Brunnengasse nach Süden
an der Ecke Krebsgasse steht dieser monumentale Kaufhaus-Block