Freitag, 26. November 2021

Straßenbahn-Renaissance in der Nordstadt?

Als im Zuge der nur zwei Parallelstraßen nördlich verlaufenden U-Bahn-Linie 3 die Straßenbahnlinie 9 durch die Pirckheimerstraße und damit dort 4 Haltestellen abgeschafft wurden, war schnell das Gejammere der Einzelhändler über Umsatzeinbußen groß. Wenn da mal nicht eigene geschäftliche Unzulänglichkeiten auf einen "Sündenbock" abgewälzt wurden, so wie das gerne auch bei wegfallenden Parkplätzen versucht wird. Schließlich sind wir nicht im Wilden Westen, wo eine Kleinstadt zur Geisterstadt wurde, weil der Zug nicht mehr durchfuhr. Eilig aus der Tram gerannte potentielle Kunden, werden sich trotzdem an den Laden erinnern können, in dem sie immer einkaufen, zumal sie schließlich in der nahen Umgebung wohnen.

Stillgelegt werden musste die Strecke durch die Pirckheimerstraße, weil staatliche (enorme) Zuschüsse zur U-Bahn normalerweise nicht genehmigt werden, wenn damit Schienen-Parallelverkehr finanziert würde. Abgebaut oder versiegelt (wie im Kirchenweg) hat man die Schienen nicht, damit man eine Ausweichstrecke für die 4 und die 6 hat, falls es um den Plärrer herum zu einer Unterbrechung kommt. Der Rumpf der früheren Linie 3, der in einer Wendeschleife um die Reformations-Gedächtniskirche und einer "Endstation Am Stadtpark" endet, ist ebenfalls zur Betriebsstrecke degradiert. Eine Durchbindung vom Rathenauplatz zum Friedrich-Ebert-Platz ist aber durchaus noch vorhanden.

25 Jahre nach Zuschüssen kann wieder neu überlegt werden, und da man inzwischen diese Ost-West-Straßenbahnverbindung im Rahmen von Neuplanungen (z.B. der Campuslinie) vermisst, wird über eine Reaktivierung nachgedacht. Auch gibt es Stimmen, die eine Wiederaufnahme/Neubau der nördlichen Altstadttrasse aus zu dem Teil fragwürdigen Gründen (Oberleitung) verhindern wollen und die Pirckheimer Straße als billigere Variante ins Spiel bringen.

In absehbarer Zeit, spätestens wenn die Strecke durch Lichtenreuth eröffnet wird, wird wohl die Linie7, die im Moment nur von Hauptbahnhof bis zur Tristanstraße fährt, auch einen neuen Nordast bekommen und vom Hauptbahnhof dann bis zum Berliner Platz fahren.

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die Abbiegeschiene von der Bucherstraße in die Pirckheimerstraße wird kaum noch genutzt

nur noch die 4 fährt geradeaus die Bueherstraße entlang

Sicht nach Westen in die Pirckheimerstraße an der kurvigen Kreuzung mit der Pilotystraße

weiter östlich: die Einmündung der Kaulbachstraße

die ehemalige Haltestelle Krelingstraße

Gegenrichtung diagonal gegenüber

kurz vor der Rollnerstraße

ehemalige Haltestelle Maxfeld am Maxtorhof

und am östlichen Ende der Pirckheimerstraße war die Haltestelle Wurzelbauerstraße

hier wurden die alten Haltestellenschilder abmontiert


An der Bayreuther Straße teilt sich dann die Schiene

Nördlich führen die Reste der ehemaligen Linie 3

die Schienen führen im Grunde nur noch im Dreieck um den Berliner Platz, auf dem die Reformations-Gedächtniskirche steht 






Deumentenstraße - im Hintergrund an der Bayreuther Straße ist der Stadtpark


An der Bayreuther Straße führt die kleine Schleife wieder zurück nach Süden

Falls Umleitungen wegen diverser Baustellen nötig sind, wird die Haltestelle Am Stadtpark auch hin und wieder bedient - ein guter Vorgeschmack, wenn der einst die kurze 7 dorthin verlängert wird


im Norden hingegen ist schnell Schluss

die Schienen wurden längst abgebaut  - bis zur rauf zum Anfang der Ziegelsteinstraße ist immerhin ein mal breiter, mal schmaler Grünstreifen vorhanden


in der Ziegelsteinstraße liegen wiederum noch versigelte Schienenfragmente


und sogar an der früheren Endhalteschleife der 3 nördlich des Fritz-Munkert-Platzes ...

... sind auf der als Parkplatz missbrauchten Fläche noch Schienenreste zu sehen

fährt man von der Pirckheimerstraße südwärts in die Bayreuther Straße erwartet einen sogleich die alte Haltestelle Rennweg (heute nur noch durch die U-Bahnstation nebenan bekannt)


die Trasse errecht den Rathenauplatz


zur Zeit biegt dort nurmehr die Linie 8 in Richtung Erlenstegen ab, bzw. zum Hauptbahnhof hinunter

Donnerstag, 25. November 2021

Die ehemaligen Straßenbahndepots und -werkstätten

Durch die Stilllegung von Straßenbahnlinien haben die alten Straßenbahnreparaturwerkstätten und Schlafplätze für die Bahnen ihren Zugang zum Netz verloren oder wurden nicht mehr benötigt. Inzwischen hat man zwischen dem Trafowerk und den früheren MAN-Werken hinter dem Aldi an der Heinrich-Alfes-Straße in Gibitzenhof ein neuer Betriebshof gebaut. Dieser ist mittlerweile der einzige und muss nun alles schultern. Die ehemaligen Werke und Betriebshöfe wurden umgewidmet oder abgerissen und überbaut.

Abzweig zum neuen großen Betriebshof an der Heinrich-Alfes-Straße -  Ansicht von der Katzwanger Straße
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In der früheren Hauptwerkstatt in Muggenhof sind jetzt sanierte Luxuswohnungen, genannt Tramloft


nördlich hinter dem sanierten Haus hat man die alten Werkstätten abgerissen und baut jetzt dort "Tramliving"

Die Zufahrtschienen zur Werkstatt von der Fürther Straße aus gibt es noch - hier die Muggenhofer Straße


entlang des südlichen Teils  der Fuchsstraße



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Dort wo der Betriebshof Maximilianstraße war, steht jetzt die neue Feuerwache 1

südlich ist ein großer provisorischer Parkplatz

an der kleinen Sackgasse gegenüber der Muggenhofer Straße liegen noch Schienenfragmente

und südlich anschließend noch eine Brachfläche  - bis hierhin reichte der ehemalige Nebenwerk Fürther Straße mit Gleisbauplatz

Ein VAG-Gebäude steht noch an der Fürther Straße

Dahinter parken Betriebs-PKW der VAG
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Das Nebenwerk Schweinau in der Ambergerstraße ist heute ein Werkstatt-Ort nur für die VAG-Busse

 ein paar Schienenreste erinnern in der Amberger Straße auch an eine ehemalige Linie...



... die dort zur Endhaltestellenschleife um den heutigen Park Hohe Marter führte
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Das frühere Nebenwerk St. Peter ist heute das  Historischen Straßenbahndepot 

Um das Gelände des ehemaligen Autohaus Krauss (jetzt bald das Luitpoldviertel)  führt deswegen immer noch eine alte Wendeschleife  - hier die Ansicht an der Hainstraße

die Trasse biegt ab in die Scharrerstraße


denn wieder um die Ecke auf die reguläre Trasse auf der Regenburger Straße

und vorn dort aus zurück zum Depot
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Vom 1976 für den Bau eines Fernheizwerks abgerissenen und 13 Jahre früher schon stillgelegten Nebenwerk Maxfeld hinter dem auch schon abgerissenen "Brunswick" ist logischerweise nicht mehr viel zu sehen

Nur das Heizwerk sieht man jetzt, seit der Brunswick weg ist

rechts der verschlossene Zugang zum VAG-Gelände
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Dort, wo heute der Mercado steht, gab es ab den 60er-Jahren das Nebenwerk Nordost

Auf der Gesamtfläche des Einkaufszentrums stand früher auch das alte Lindestadion

Mit der Stilllegung der Linie 3 (wegen der neuen U2) im Jahr 1996 wurde das Nebenwerk unrentabel und Jahre später abgerissen
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Auch neben der Endhaltestelle am Westfriedhof stand früher ein Nebenwerk, das bereits 1964 entfernt wurde