Sonntag, 1. März 2020

Das Melanchton Gymnasium

Der Wittenberger Humanist und Philosoph Philipp Melanchthon gründete 1526 das nach ihm benannte Gymnasium auf ausdrücklichen Wunsch des Nürnberger Stadtrates. Es ist das älteste noch bestehende und zugleich eines der letzten ausschließlich humanistischen (Latein als erste, Englisch als zweite und Altgriechisch als dritte Fremdsprache) Gymnasien.

Als erster Schulbaus wurde ein Haus im nach der Reformation freigewordenen Kloster am Egidienberg ausgesucht, in dem schon zuvor eine Lateinschule untergebracht war. Heute nutzt das Haus das nebenan stehende Willstätter Gymnasium. Nürnbergs erste Gymnasium hieß damals "Obere Schule bei St. Egidien". Unter dem Namen „Nürnberger Landschule“ erfolgte 1775 der Umzug ins ruhigere Altdorf. Der Ort war von 1504 an in Besitz der Reichsstadt (bis zur gemeinsamen Übernahme durch Bayern).

1578 erhob der Kaiser die Schule zur Akademie und 1622 zur Universität. Der Schule, jetzt Gymnasium genannt, wurde daraufhin abgetrennt. 1633 hat man das Gymnasium wieder nach Nürnberg zurückverlegt und mit einer inzwischen dort etablierten "Schola privatae" vereinigt. Das „Gymnasium Aegidianum“ nutzte wieder das Haus am Egidienberg.

Der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel wurde Rektor, als 1808 das "Egidiengymnasium" in bayerische Hände gelangte. 1889 wurde es wegen Raumnot geteilt in ein "Königliches Altes Gymnasium" und ein "Königliches Neues Gymnasium". Letzteres erhielt einen Neubau am heutigen Klarissenplatz und 1959 wiederum einen Neubau an seiner heutigen Stelle an der Schultheißallee neben dem Behaim. Das Alte Gymnasium zog 1911 in das damals gerade neu errichtete Schulhaus im Jugendstil an der Sulzbacher Straße. 1933 erfolgt die Umbenennung in „Melanchthon-Gymnasium“.

Die Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger, Hermann Kesten sowie der Schauspieler Tilo Prückner und der Musiker Rio Reiser gingen einst ans Melanchton.

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Sulzbacher Straße Ecke Merkelsgasse

Die Sulzbacher Straße verläuft heutzutage viel zu nah am Haupteingang 

Im Eingangsportals in der Rustika befinden sich fünf Flachreliefs, die die fünf Hauptfächer Religion, Alte Sprachen, Naturwissenschaften, Musik und Turnen symbolisieren


Nordseite

Das alte kleine Observatorium mit Kuppel, darf aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden.


der neue gläserne Anbau gehört bereits zum Rot-Kreuz-Haus

Als Symbol des humanistischen Gymnasiums ist auf dem Giebel an der Ostseite die Kapitolinische Wölfin angebracht. 





An der Merkelsgasse




 In der Rustika befinden sich Reliefköpfe sowohl der Dichter und Philosophen Goethe, Schiller, Homer und Sokrates, als auch der germanisch-antiken Helden Arminius und Cäsar sowie der Götter Wodan und Zeus.



südlicher Abschluss des Altbaus

hässlicher Waschbeton-Anbau im Süden




Schulhof




Südwestecke an der Nunnenbeckstraße

noch ein weiterer Neubau

Blick in den Schulhof an der Südseite


von der Ostseite aus

Innenseite des Südflügels




der Nordflügel