Nürnberginfo: Hoffnungsvoller Neustart am Jamnitzer Platz

Am Jamnitzer Platz im Herzen von Gostenhof schieden sich in den letzten Jahren die Geister. Als eine der wenigen Grünflächen, die das zentrale Gostenhof zu bieten hat, wurde er in die Nähe eines sozialen Brennpunktes gerückt. Die einen, die nur daran vorbeifahren, mögen ihn als grüne Oase (nur im Sommer) betrachten. Diejenigen die dort wohnen, waren schon weniger froh. Der Platz wurde als aus Stadtplanerischer Sicht "geplanter Misserfolg" beschrieben. Es ging anfangs noch recht allgemein um angebliche Sicherheitsprobleme, um das übliche Bürger-Dauerthema Vermüllung, später dann schon schlimmer um Drogenhandel (damit verbunden "herumlungernde Jugendliche") und zeitweilig kursierte das Schließungsgerüchtegespenst. Als Versammlungsort für Demos wird er zwar schon länger nicht mehr zugelassen, da die Aggressivität überhand nahm. Zweitweilig haben Linksautonome aber den Platz für sich entdeckt und machten dort gerne Remmidemmi - auch mal mit Feuerchen. Anwohner befürchteten, dass der Platz zu einem rechtsfreien Raum geworden war. Die Autonomen hingegen befürchten, dass die Stadt durch eine geplante Aufwertung des Platzes nur die Gentrifizierung der Umfeldes vorantreiben will. Die Platz-Neugestaltung wurde auf diese Weise immer mehr zum Politikum hochstilisiert.

Eine notwendige Neugestaltung ist nun abgeschlossen, auch um einen Schlussstrich zu ziehen, auch eine Neukonzeptionierung war keine schlechte Idee. Anstelle das brach und nutzlos daliegenden alten Brunnen, der ein Symbol für alles was im Argen lag, wurde als ein neuer installiert und der Platz ist jetzt rege von Kindern (samt Eltern) sowie von Jugendlichen, die Ball spielen, besucht - im Schatten sitzen Anwohner. Von Gentrifizierung kaum eine Spur, stattdessen eine multikulturelle Harmonie, die den meisten Autonomen in ihrer Verbissenheit natürlich ein Dorn im Auge ist.

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