Das ist aber nur ein kleinerer Teil der Wahrheit. 1891 kaufte der Fabrikanten A. Oestreicher das damals noch leere Gelände an der Muggenhofer Straße 28 und baute ein Gebäude für seine "Nürnberger Glasschleiferei, Belegerei & Spiegelfabrik". 1908 wurde der Möbelfabrikant J. C. Ficht neuer Eigentümer und baute die Fabrik weiter aus. 1916 erwarben die "Vereinigten Spiegelfabriken Fürth KG" das Fabrikareal. Hergestellt wurden wohl in jener Zeit Spiegelrahmen, Bilderrahmen und Spiegel für Möbel.
1924 ließen die Vereinigten Spiegelfabriken das neue Gebäude erstellen, also jenes, das es heute noch gibt. Im Jahr 1936 übernahm Karl Joel (der Großvater des weltbekannten Musikers Bill Joel) für seine Wäschemanufaktur das Haus. Im Rahmen der "Arisierung" wurde der Betrieb kurzzeitig der Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann zugeschanzt, Joel selbst floh in die USA. Dann erwarben es Paul und Margarete Franke, Besitzer der "Vereinigten Verlagsgesellschaften Franke & Co. KG" aus Berlin. Es blieb bis in die 80er-Jahre im Eigentum dieser Familie, Jutta Wöhrmüller, die Tochter von Franke erbte es.
In den 50er-Jahren mieteten die Orga Schreibmaschinenfabrik und dann die Diana Schreibmaschinenfabrik GmbH das Haus. Ab 1958 tauchen als Mieter endlich die Triumph-Adler-Werke auf, die inzwischen zu Grundig gehörten. Genutzt wurde das Gebäude als Reparaturwerkstatt und Schulungszentrum - Triumph fertigte dort nie etwas. Ende der 80er-Jahre erwarben das Gebäude Maram und Menachem Stern, die ein Büro- und Verwaltungsgebäude im Sinne hatten (Recherche: Geschichtswerkstatt Muggenhof).
Inzwischen wurde das denkmalgeschützte Komplex bei einer aufwändigen Renovierung in ein Wohngebäude verwandelt.
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An der Muggenhofer Straße
2017 noch mit dem alten Zaun
der noch im gleichen Jahr erneuert wurde
Nordansicht: Rückseite vom Lidl-Parkplatz an der Peyerstraße
