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Mittwoch, 2. Juni 2021

Enttäuschung gegenüber den Sieben Zeilen

Das Gebäude am Webersplatz 8 im Jahr wurde 1695 erstmals dokumentiert und 1944 durch Bomben des Zweiten Weltkrieges nahezu zerstört. Laut der Stadt Nürnberg war dies inzwischen die letzte Kriegsruine: ein einstöckiges Werkstatt- und Wohngebäude auf einem dahinterliegenden Gartengrundstück. Der Werkstattbetrieb wurde 1969 eingestellt.

Jahrzehntelang dümpelte die Ruine unbeachtet herum. Idyllisch war das Anwesen trotzdem, optisch so interessant, das vor einigen Jahren, kurz vor dem Abriss noch eine aufwendige Fotodokumentation vor allem von der verfallenen Werkstatt im Museum Industriekultur gezeigt wurde. 

Dann kam die Abrissbirne - statt eines angemessenen Restaurierungsversuches oder einer anderweitigen Nutzung unter Einbeziehung der Grundstruktur (analog der Situation, wenn Denkmalschutz bestanden hätte). Das Endergebnis ist nun ein für Altstadtverhältnisse blamabler 08/15-Bau, für den es keinen Projektentwickler gebraucht hätte, handelsübliche Lego-Kenntnisse hätten ausgereicht. Immerhin wurde wenigstens Wohnraum geschaffen.


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Oktober2016


die schreckliche kommerzielle Plakatwand war natürlich ein Dorn im Auge des Betrachters


und so sieht es jetzt aus - überflüssigerweise hochtrabend modern "Weber.acht" genannt

fügt sich zugegebenermaßen zwischen schmucklose Nachkriegsarchitektur und 80er-Jahre-Bauten gut ein

Die Sieben Zeilen gegenüber sind auch nicht durchgehend optische Schonheiten

wer beim Webersplatz 8 die bisherige Platzverschwendung anmahnt, dürfte sich wundern, was an der Ruine des ehemaligen Peststadels an der Tetzelgasse Ecke Dr.-Erich-Mulzer-Straße möglich ist